Kunst & Digitale Grundbildung: Das Plastik-Video-Projekt der 4a
Von Prinzessinnen, die nur aus Plastikflaschen trinken, Schildkröten, die an Tüten ersticken und bildgewaltigen, KI-erstellten Dokumentarvideos
Angeregt durch das Schulprojekt „Plastic Fantastic“ von Frau Prof. Jäger produzierte die Klasse 4a fächerübergreifend Videos zur aktuellen Plastikproblematik.
In Kunst und digitale Grundbildung wurden Konzepte in Kleingruppen erstellt, Drehbücher geschrieben, Skizzen angefertigt und schließlich ein Film erstellt. Dabei waren sowohl die inhaltliche Schwerpunktsetzung als auch die künstlerische Gestaltung und die technische Umsetzung der einzelnen Gruppen recht individuell. So experimentierten die beiden Jungengruppen zur Video-Erstellung mit KI-Tools. Die Ergebnisse ließen sich sehen: Bildgewaltige Dokumentationen der Plastik-Problematik, wie sie in den Medien aktuell wiedergegeben wird, wurden von auswählbaren Stimmen erläutert. Nicht immer passten die Bilder zum Gesagten, die Promts (Angaben für die KI) mussten abgewandelt oder spezifiziert werden, aber insgesamt waren die Burschen mit den Ergebnissen recht zufrieden.
Andere Gruppen hatten dagegen mehr Freude am eigenen Schauspiel: Sie drehten im Schulhaus ihre Videos. Repräsentativ griffen sie dabei einzelne Aspekte der Plastikproblematik auf und präsentierten teilweise auch Lösungsvorschläge dazu:
Eine Gruppe thematisierte die Verschmutzung der Weltmeere: Eine Mitschülerin mimte dabei eine Schildkröte, die in einem Plastiksack verendet. Dass auch unsere Nutztiere Plastik zu sich nehmen, zeigte eine leidenschaftlich muhenden Mitschülerin. Der eigene Beitrag zur Plastikflut, wenn Schülerinnen und Schüler ihre Jausenbrote und Getränke in Einwegverpackungen mit zur Schule bringen, war das Thema einer weiteren Gruppe. Praktischer Weise konnten die Szenen sowohl im Klassenzimmer als auch am Jausenstandl der Schule gedreht werden, welcher sowohl im Video als auch im echten Schulalltag unverpackte Lebensmittel anbietet. Überspitzt wurde diese Thematik auch von der königlichen Plastikfamilie aufgegriffen: Während die Prinzessin auf Getränke in Plastikflaschen bestand, hatte sich die Königin mit Hilfe von Plastikprodukten „aufgehübscht“, sehr zur Freude des Plastikkönigs, welcher seinen weiblichen Familienmitgliedern keinen Wunsch abschlagen konnte. Ein frommer Wunsch blieb dagegen eine Handyhülle aus Kompost. Immerhin stellte es sich heraus, dass es bereits Handyhüllen aus recyceltem Kunststoff gibt.
Auch bei einer Bestandaufnahme im Schulhaus wurde klar, wo Plastik in Gebäuden, bei der Einrichtung und bei Gebrauchsgegenständen verwendet wird, aber auch, welche anderen Materialien zum Einsatz kommen.
Fazit des Projektes war es, dass es nicht so einfach ist, auf Kunststoffe zu verzichten, dass aber jede/r zu deren Vermeidung und Verwertung etwas beitragen kann.
Text und Foto: Prof. Ilka Prowatke