Besuch im Ars Electronica Center Linz

von Öff. Gymnasium der Franziskaner Hall in Tirol
22. November 2023

Experimentieren mit Künstlicher Intelligenz – das Malen von Katzen-Bildern und Komponieren von Musikstücken führen uns die Funktionsweise der KI vor Augen und Ohren
Im Anschluss an unseren Beitrag auf der Messe Interpaedagogica besuchten wir – acht Schülerinnen und Schüler der 8a-Klasse - das Ars Electronica Center. Dort konnten wir unter anderem selbst erleben, wie Künstliche Intelligenz (KI) zur Schaffung von Kunst verwendet werden kann. Dass die Ergebnisse einer KI davon abhängen, welche Datensätze (Fotos, Musik etc.) ihr zur Verfügung gestellt wurden, wurde uns spätestens klar, als wir selbst verschiedene Arten von KI ausprobieren durften.
Zuerst ging es in das Deep Space 8K, einen riesigen Raum mit Laserprojektionen und Tracking-System. Hier wurde Kunst sowohl betrachtet als auch erstellt. Es wurde das vergrößerte Bild “Turmbau zu Babel” von Pieter Bruegel gezeigt, welches man im Kunsthistorischen Museum in Wien nicht so genau ansehen könnte. Mitten im Raum wirkten optische Illusionen wie eine Achterbahn für unsere Augen. Es war so, als wäre man Teil dieser Kunstwerke! Weiters unternahmen wir eine Reise durch das Sonnensystem. In diesem Raum war es möglich, zum Mars zu reisen und auf den Ringen des Saturns zu spazieren.

 

Unsere eigentliche Führung begann mit der Ausstellung „There is no Planet B”. Hier konnten wir uns vom Wert der Erde überzeugen, indem wir essbare Erdproben aus drei verschiedenen Ländern gekostet haben, welche geschmacklich mal mehr und mal weniger überzeugten. Des Weiteren betrachteten wir ein quadratmetergroßes Gerstenfeld, das künstlich mit Hilfe von Lampen und Ventilatoren mit Licht und Wind versorgt wird und zudem einen Wassertank, Pumpen und Sensoren benötigt. Spätestens jetzt wurde uns klar, warum die Ausstellung jenen Namen trägt: Die künstliche Herstellung von Lebensmitteln wie Gerste ist sehr Energie- und Ressourcen-aufwändig, während die Natur eigentlich alles „kostenlos“ für uns zur Verfügung stellt.
 

Die nächste Ausstellung beschäftigte sich mit Musik, die durch künstliche Intelligenz geschaffen wird. Musikalische Einlagen zweier Mitschüler auf dem Klavier wurden von einer KI mit einer zweiten Klavierstimme unterstützt. Diese kann durch viele Analysen von berühmten Klavierstücken berechnen, welche Noten nach- und miteinander am besten klingen – oft ähneln die Stücke noch sehr den Originalen: So erkannten wir gleich ein Motiv aus Mozarts „Türkischem Marsch“.

Außerdem haben wir Bärtierchen durch ein Mikroskop beobachtet. Dieses überdauert im Moos lange Trockenperioden und Temperaturunterschiede. Selbst Flüge in den Weltraum haben Bärtierchen schon überstanden!

In der letzten Ausstellung konnten wir mit Programmen von Künstlicher Intelligenz experimentieren, die beliebige Zeichnungen zu Katzen oder Landschaften machen: so genannte GANs (Generative Adversarial Networks). Auf verschiedenste Art und Weise wurden uns die Fähigkeiten der Künstlichen Intelligenz nähergebracht. Wir staunten über die positiven Seiten der KI, jedoch werden in dieser Ausstellung auch die negativen Aspekte dargestellt, denn Stereotype von den Entwicklern und Entwicklerinnen der KIs beeinflussen oft deren Algorithmus. Das Ergebnis: manche Antworten der KI sind rassistisch oder minderheitenfeindlich orientiert. Künstliche Intelligenz ist also mit Vorsicht zu genießen. Hierbei verschafft die Ausstellung in der Ars Electronica wichtige Einblicke.
Das Ars Electronica Center hat noch viel mehr zu bieten, wofür unsere Zeit leider nicht reichte. Wir hoffen auf einen weiteren Besuch in dem coolen Museum!


Text: Janin Hell und Viktoria Vettorazzi, 8a
Fotos/Videos: Dr. Ilka Prowatke