Arthroskopie-Workshop

von Öff. Gymnasium der Franziskaner Hall in Tirol
02. Dezember 2022

Kreuzband- und Meniskusoperationen an einem Knie-Modell
Wir, die 6ab, hatten am 17.11.2022 im Sporttheorie- und Humanbiologie-Unterricht Besuch von Herrn Mag. Robert Drexel vom Unternehmen Arthrex. Er hat uns den Aufbau des Knies erklärt und im Anschluss wurden sowohl eine Meniskus- als auch eine Kreuzband-Operation an einem Kniemodell durchgeführt. Teilweise durften wir dabei sogar selbst Hand anlegen und mit den verschiedensten Geräten eine OP nachstellen.

Arthroskopie:
Unter Arthroskopie versteht man eine Spiegelung eines Gelenks mittels Kameraoptik (Arthroskop). Mit Hilfe dieser Technologie kann man zum Beispiel einen Meniskus- oder einen Kreuzbandriss behandeln, ohne das ganze Knie aufzuschneiden und offen zu operieren.
Paprika als Modell:
Nachdem uns der Aufbau des Knies erklärt worden war, wurde uns die Methode der Arthroskopie zunächst anhand einer Paprika vorgestellt. Wir schnitten mit dem Skalpell zwei kleine Kreuze in den Paprika, durch diese steckten wir das Arthroskop, ein spitzes Gerät mit Lichtschlauch und Kamera, und entfernten mit einer kleinen Zange einzelne Kerne. Die „Paprikaskopie“ wurde auf eine Leinwand projiziert, sodass wir das Innenleben der Paprika und die Entfernung der Kerne stark vergrößert beobachten konnten.
Meniskusoperation am Knie-Modell:
Der Meniskus ist ein wichtiger Teil des Kniegelenks. Er bildet eine Grube, in der der runde Oberschenkelknochen sich bewegen kann. Die Ober- und Unterschenkelknochen werden mit den Seiten- und Kreuzbändern zusammengehalten. Bei einem Einriss des Meniskus kann sich dieser verklemmen und heftige Schmerzen auslösen.
Wenn dieser Einriss beim inneren, schwach durchbluteten Teil des Meniskus passiert, wird der eingerissene Teil operativ abgetrennt und ausgespült. Wenn der Einriss beim äußeren, stark durchbluteten Teil des Meniskus auftritt, kann dieser wieder zusammengenäht werden. Dieser operative Prozess wurde am lebensgroßen Kniemodell praktisch vorgeführt. Auch Schülerinnen und Schüler durften an dieser „Operation“ teilnehmen und selbst erfahren, wie schwierig es ist, diese Geräte zu bedienen und den Meniskus zu behandeln.
Kreuzbandriss-Operation:
Bei einem Kreuzbandriss wird das Kreuzband operativ durch eine Sehne des Patienten/der Patientin ersetzt. Dafür werden Teile folgender Sehnen verwendet: Quadrizeps-, Patella- oder Semitendinosussehne. Zunächst wird die Sehne entnommen. Anschließend wird ein Loch in Oberschenkel- und Unterschenkelknochen gebohrt. Die vorbereitete Sehne wird danach in die Knochenkanäle eingezogen und fixiert. Mit der Zeit kann die eingesetzte Sehne die Eigenschaften des Kreuzbandes übernehmen. Auch diese Operation durften wir am Knie-Modell nachvollziehen.
Prävention:
Aber wie beugt man einem Kreuzbandriss vor, vor allem bei Risikosportarten, welche das Kreuzband strapazieren, wie z.B. Fußball, Schifahren und Eishockey? Beinachsentraining, Rumpfstabilität, Training des Beinbeugers sowie des Gluteus Medius.

Ein großes Dankeschön an Herrn Mag. Drexel  für den Besuch, den großartigen Nachmittag und die spannende Operation sowie an unsere Lehrpersonen, Frau Prof. Prowatke und Herrn Prof. Wagner für die Organisation und die Möglichkeit, an so einem Workshop teilzunehmen.


Text: Charlotte Tschandl, Hannah Weberberger, Luisa Rössler, Melda Ayhan, Michelle Peer, Nora Mayramhof, David Brunner, Florian Außerlechner, Florian Eß, Harun Dagdeviren, Jonas Hundegger, Paul Drexel und Theo Plattner, 6a sowie Julia Hammerle, Elias Feund, Raphael Hes und Vinzenzmair, 6b
Fotos: Dr. Ilka Prowatke